Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Sind E-Nummern gesundheitsschädlich? Ein Blick auf die Fakten
Kriterien für E-Nummern in Bio-Produkten
Welche E-Nummern sind in Bio-Produkten verboten?
Wie wird sichergestellt, dass diese Stoffe nicht in Bio-Produkten landen?
Die Tomate und ihre Geheimnisse: Natürliche E-Nummern im Alltag
Fazit: Bewusst einkaufen, bewusst genießen
Hinweis: Eine Übersicht über E-Nummern zum gratis Download
Beim Einkaufen begegnen sie uns ständig: kleine, kryptische Codes wie E100, E322 oder E621, die auf der Rückseite von Verpackungen stehen. Doch was bedeuten diese E-Nummern eigentlich? Das E steht für EU und die Nummern für Lebensmittelzusatzstoffe, die von der Europäischen Union zugelassen wurden, um bestimmte Eigenschaften von Lebensmitteln zu verbessern oder zu erhalten. Dazu zählen Farbstoffe, Konservierungsmittel, Emulgatoren und viele andere Stoffe.
Obwohl E-Nummern strengen Sicherheitskontrollen unterliegen, stehen sie immer wieder in der Kritik. Viele Menschen sind unsicher, ob diese Zusatzstoffe gesundheitsschädlich sind und, ob sie besser gemieden werden sollten. Besonders bei Bio-Produkten stellt sich die Frage: Dürfen E-Nummern überhaupt verwendet werden? Wenn ja, welche?

Sind E-Nummern gesundheitsschädlich? Ein Blick auf die Fakten
Viele Menschen stehen E-Nummern skeptisch gegenüber. Die kleinen Kürzel auf Lebensmittelverpackungen wirken abstrakt und erwecken schnell den Eindruck, dass es sich um künstliche oder gar schädliche Stoffe handelt. Doch sind E-Nummern wirklich so bedenklich, oder ist ihre Angst unbegründet?
Warum E-Nummern nicht per se schädlich sind
E-Nummern stehen für Lebensmittelzusatzstoffe, die von der Europäischen Union geprüft und zugelassen wurden. Jede Substanz durchläuft strenge Sicherheitskontrollen, bevor sie in Lebensmitteln verwendet werden darf. Dazu gehören toxikologische Tests, die sicherstellen sollen, dass der Verzehr in den genehmigten Mengen unbedenklich ist.
Die erlaubte Tagesdosis (ADI): Für jede E-Nummer wird eine sogenannte akzeptable tägliche Aufnahmemenge (Acceptable Daily Intake, ADI) festgelegt. Diese Menge gilt als sicher, selbst wenn sie täglich ein Leben lang konsumiert wird.
Natürliche Herkunft: Nicht alle E-Nummern sind chemisch oder künstlich. Viele stammen aus natürlichen Quellen, wie zum Beispiel E100 (Kurkumin aus Kurkuma) oder E300 (Vitamin C).
Wann E-Nummern problematisch sein können
Trotz der Sicherheitsprüfungen gibt es Situationen, in denen E-Nummern besser gemieden werden sollten:
Allergien und Unverträglichkeiten: Einige Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Zusatzstoffe, wie E220 (Schwefeldioxid), das häufig in Trockenfrüchten oder Wein verwendet wird.
Hyperaktivität bei Kindern: Studien haben gezeigt, dass bestimmte Farbstoffe, wie E102 (Tartrazin) und E110 (Gelborange S), in Kombination mit Konservierungsstoffen das Verhalten von Kindern negativ beeinflussen können.
Kumulativer Effekt: Während die ADI-Werte für einzelne Stoffe als sicher gelten, können in einer modernen Ernährung viele verschiedene Zusatzstoffe kombiniert auftreten. Die langfristigen Effekte solcher Mischungen sind weniger gut erforscht.
Warum Bio-Produkte sicherer sind
Ein großer Vorteil von Bio-Produkten ist, dass sie deutlich weniger Zusatzstoffe verwenden dürfen. Viele synthetische Farbstoffe, Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe, die in konventionellen Lebensmitteln zu finden sind, sind in Bio-Produkten verboten. Dadurch wird das Risiko von Unverträglichkeiten oder negativen Langzeitwirkungen reduziert.

Kriterien für E-Nummern in Bio-Produkten
Nicht jede E-Nummer ist in Bio-Produkten erlaubt. Die EU-Öko-Verordnung und Verbände wie Demeter, Bioland oder Naturland legen strenge Kriterien für die Verwendung von Zusatzstoffen fest.
In Bio-Produkten dürfen demnach nur Zusatzstoffe verwendet werden, die absolut notwendig sind, etwa für Haltbarkeit oder Konsistenz. Ziel ist, die Natürlichkeit der Lebensmittel zu bewahren. Eine begrenzte Anzahl von Zusatzstoffen ist für Bio-Produkte zugelassen, darunter:
E300 (Ascorbinsäure): Natürliches Antioxidans, z. B. in Fruchtsäften.
E406 (Agar-Agar): Pflanzliches Geliermittel aus Algen.
E322 (Lecithin): Als Emulgator, oft aus Sonnenblumen gewonnen.
E170 (Calciumcarbonat): Natürliches Trennmittel, z. B. in Backpulver.
Welche E-Nummern sind in Bio-Produkten verboten?
Obwohl einige E-Nummern auch in Bio-Produkten erlaubt sind, gibt es eine Vielzahl von Zusatzstoffen, die in Bio-zertifizierten Lebensmitteln strikt verboten sind:
1. Künstliche Farbstoffe und Geschmacksverstärker
E120 (Karmin): Ein roter Farbstoff, der aus Schildläusen gewonnen wird.
E621 (Mononatriumglutamat): Häufig in Fertiggerichten und Snacks, sorgt für den Umami-Geschmack, ist jedoch in Bio-Produkten untersagt.
2. Konservierungsstoffe
E211 (Natriumbenzoat): Häufig in Limonaden und verarbeiteten Lebensmitteln zu finden. Es ist für Bio-Produkte nicht zugelassen, da es als potenziell schädlich gilt.
E250 (Nitritpökelsalz): Wird oft in Wurstwaren eingesetzt, ist jedoch in Bio-Produkten verboten, da es als gesundheitsschädlich eingestuft wird.
3. Synthetische Süßstoffe und Stabilisatoren
E950 (Acesulfam-K) und E951 (Aspartam): Häufig in zuckerfreien Produkten wie Softdrinks zu finden, sind sie bei Bio-Produkten ausgeschlossen.
E407a (Verarbeitetes Carrageen): In Bio-Produkten darf nur naturbelassenes Carrageen verwendet werden.
4. Technologische Zusatzstoffe
E431 bis E436 (Polysorbate): Diese Emulgatoren sind in Bio-Produkten nicht erlaubt, da sie synthetisch hergestellt werden.
E476 (Polyglycerin-Polyricinoleat): Wird in Schokolade und anderen fettigen Lebensmitteln verwendet, ist jedoch bei Bio-Produkten verboten.
Wie wird sichergestellt, dass diese Stoffe nicht in Bio-Produkten landen?
Damit Bio-Produkte den hohen Standards gerecht werden, unterliegen sie strengen gesetzlichen Regelungen, insbesondere der EU-Öko-Verordnung. Bio-zertifizierte Lebensmittel werden regelmäßig durch unabhängige Kontrollstellen geprüft. Diese überprüfen:
Rohstoffquellen: Alle Zutaten müssen aus zertifiziertem, biologischem Anbau stammen.
Produktionsprozesse: Die Herstellung wird streng überwacht, um sicherzustellen, dass keine verbotenen Zusatzstoffe eingesetzt werden.
Analytische Kontrollen: Laboruntersuchungen stellen sicher, dass keine nicht deklarierten oder unerlaubten Substanzen enthalten sind.
Transparente Lieferketten: Vom Anbau bis zum Verkauf wird jeder Schritt dokumentiert, um die Rückverfolgbarkeit zu gewährleisten.
Diese Maßnahmen garantieren, dass Bio-Produkte nicht nur frei von verbotenen E-Nummern sind, sondern auch höchsten Ansprüchen an Natürlichkeit und Qualität gerecht werden.
Die Tomate und ihre Geheimnisse: Natürliche E-Nummern im Alltag

Eine Tomate ist eine Tomate ist eine Tomate. Jeder kennt sie, jeder weiß, wie sie schmeckt – so simpel, so vertraut. Innen Tomate, außen Tomate, ohne große Erklärungen. Keine Zusätze, keine Chemie – zumindest nicht, dass es deklariert werden müsste. Aber stell Dir vor, die Tomate hätte ein Etikett: „Zutaten: Wasser, Zucker, Ballaststoffe, natürliche Säuren, Farbstoffe (Beta-Carotin, Lycopin), Vitamin C, Pektin und natürliche Aromastoffe.“
Inhaltsstoffe der Tomate als E-Nummern:
E300 (Ascorbinsäure): Vitamin C, ein Antioxidans, das die Tomate vor Oxidation schützt.
E330 (Zitronensäure): Kommt in geringer Menge vor und reguliert den pH-Wert der Tomate.
E160a (Beta-Carotin): Ein natürlicher Farbstoff, der für die rote Farbe mitverantwortlich ist.
E101 (Riboflavin): Vitamin B2, ein wasserlösliches Vitamin in geringer Konzentration.
E440 (Pektin): Ein natürlicher Ballaststoff in den Zellwänden der Tomate, sorgt für Stabilität.
E162 (Betanin): Natürlicher roter Farbstoff (kommt in roten Sorten vor).
E306 (Tocopherol): Vitamin E, ein Antioxidans, das auch in Tomatensamenöl vorkommt.
E621 (Glutaminsäure): Natürliches Umami, das in Tomaten in Form von freien Aminosäuren vorkommt.
Klingt plötzlich viel komplizierter, oder? Dabei ist all das nichts anderes als die reine Natur der Tomate.
Dieser Gedanke zeigt, dass selbst das Einfachste und Natürlichste voller chemischer Verbindungen steckt – nur eben so, wie die Natur sie uns schenkt. Die genannten Stoffe kommen natürlich in Tomaten vor, aber sie werden auch in der Lebensmittelindustrie als Zusatzstoffe verwendet, wenn sie isoliert werden. Das zeigt, dass nicht alle E-Nummern künstlich oder unnatürlich sind – viele sind einfach konzentrierte Formen natürlicher Stoffe.
Fazit: Bewusst einkaufen, bewusst genießen
E-Nummern stehen oft im Verdacht, gesundheitliche Risiken mit sich zu bringen. Einige E-Nummern, wie synthetische Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder Geschmacksverstärker, können tatsächlich Allergien, Unverträglichkeiten oder sogar langfristige gesundheitliche Folgen begünstigen. In Bio-Produkten kommen solche problematischen Stoffe jedoch nicht vor. Stattdessen sind nur ausgewählte E-Nummern erlaubt – solche, die als unbedenklich gelten und meist aus natürlichen Quellen stammen. Hier zeigt sich: Weniger ist oft mehr – vor allem bei Lebensmitteln. Je kürzer die Zutatenliste und je natürlicher die Inhaltsstoffe, desto besser für unseren Körper und unser Wohlbefinden.
Beim Einkaufen lohnt es sich, genau hinzuschauen und auf Qualität statt auf Quantität zu setzen. Unsere Übersichtsliste zum Download hilft dabei, einen klaren Überblick über versteckte Zusatzstoffe zu bekommen. Denn bewusst einzukaufen bedeutet, sich aktiv für natürliche und gesunde Produkte zu entscheiden.

Hinweis: Eine Übersicht über E-Nummern
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